Herbert W. Franke

Herbert W. Franke war eines der frühesten Mitglieder des SFCD. Schon im Jahr 1958 konnte der Club den Physiker, Schriftsteller, Künstler und Autor in seinen Reihen begrüßen. Sein Beitritt liegt schon so lange zurück, dass momentan nicht viel über seine Ernennung zum Ehrenmitglied bekannt ist, außer dass sie vor 1971 stattgefunden haben muss.

Doch auch ohne vorhandene Laudatio lässt sich anhand Frankes Lebenswerks schnell festmachen, warum er die Ehrenmitgliedschaft verdient erhalten hat. Seine erste Kurzgeschichte erschien 1953 und seit seinem ersten veröffentlichten Roman »Das Gedankennetz« aus dem Jahr 1961 schrieb er insgesamt 20 weitere, allesamt der Science Fiction zuzuschreiben. Hinzu kommen nochmal 34 Sachbücher aus den Bereichen der Physik, Chemie und Kunst. Im Sonderband zum 50-jährigen Jubiläum des SFCD wird Franke als »einer der bedeutendsten deutschsprachigen Science-Fiction-Autoren« bezeichnet, was sein kommerzieller und kritischer Erfolg nur unterstreicht. Den Kurd-Laßwitz-Preis erhielt Franke gleich viermal für diverse Romane und einmal für die Kurzgeschichte »Atem der Sonne«. Im Jahr 2017 erhielt er zusätzlich den Sonderpreis für langjährige herausragende Leistungen im Bereich der deutschsprachigen SF. Auch der SFCD ehrte Franke zweimal mit dem Deutschen Science Fiction Preis für den besten Roman. Im Jahr 2016 wurde er zusätzlich von der European Science Fiction Society zum »European Grand Master« ernannt.

Ein ganz besonderes Werk Frankes ist das SF-Marionettenspiel »Der Kristallplanet«, was seit der Uraufführung im Jahr 2007 zum Repertoire des Puppentheaters Bad Tölz zählt. Hier leistete Franke mit der Vermischung von Computeranimationen und Marionettenspiel Pionierarbeit, und brachte auch die Science Fiction in ein Genre, in dem sie vorher nur kaum repräsentiert war.

Als Herbert W. Franke am 16 Juli 2022 im Alter von 95 Jahren verstarb, verabschiedete sich die Welt von einem Universalgenie, welches stets versuchte, die Zukunft durch seine Kunst, Literatur und Wissenschaft in die Gegenwart zu bringen, und der SFCD von einem seiner prominentesten und gleichzeitig frühesten Mitgliedern.

Weitere Informationen:

Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_W._Franke

Deutsche Nationalbibliothek: https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=118702912

Internet Speculative Fiction Database: https://isfdb.org/cgi-bin/ea.cgi?15582

Eigene Website: http://www.herbert-w-franke.de/

(Text: Fabian-Alexander Lipki / Martin Stricker, Foto: Martin Stricker)