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...und mehr.


Neben den ANDROMEDA NACHRICHTEN gab es in der Vergangenheit immer mal wieder Fanzines, die unter der Ägide des Vereins publiziert wurden. Meistens kurzlebig, so stellen sie aber trotzdem ein Stück Vereinsgeschichte dar. Und darüber hinaus sind sie historisch betrachtet auch ein Stück Szene-Geschichte. Häufig mit primitivsten Mitteln erstellt, versprühen sie aber durchaus den Charme früherer Szene-Jahre und des Golden Age of SF. 

Neben den offiziellen und halb-offiziellen SFCD-Publikationen gab es noch eine große Anzahl von Fanzines, die von SFCD-Mitgliedern als Privat-Zines oder für den SFCD herausgebracht wurden. Eine lückenlose Aufzählung ist angesichts der Riesenzahl der vielen erschienenen Fanzines so gut wie unmöglich, zumal kaum noch festzustellen ist, ob es sich überhaupt um Fanzines im Umfeld des SFCD gehandelt hat.

Hier ein Überblick:

AD ASTRA

Januar bis Mai 1957

AD ASTRA, die Gruppenratsbroschüre, erschien wahrscheinlich nur in drei Ausgaben (Januar, März und Mai 1957). Der Redakteur war Wolfgang Jeschke. Als Herausgeber fungierte die "Arbeitsgemeinschaft Gruppenrat des SFCD". Die Gründung dieses Gruppenrates erfolgte am 1.9.1956 nach der Idee und Vorarbeit von Peter Noga und H.D.Reiss. AD ASTRA war eine halboffizielle SFCD-Publikation, da sie nicht als Clubleistung im Mitgliedsbeitrag enthalten war und lediglich die Nr._3 jedem Mitglied zum Kauf angeboten wurde.

BLICK IN DIE ZUKUNFT

1958 - 1959

BLICK IN DIE ZUKUNFT wurde mit der Nr.14 (Januar 1958) offizielle Clubpublikation des SFCE (SCIENCE FICTION CLUB EUROPA), der als Nachfolger für den SFCD galt. Redakteure waren Walter Ernsting und Wolf Detlef Rohr. Zugunsten von BLICK IN DIE ZUKUNFT wurde ANDROMEDA (vorübergehend) eingestellt. BLICK IN DIE ZUKUNFT erschien im DIN-A5-Format und im "Kleinoffsetdruck". Die Ausgaben 19, 23, 25, 27, 29, 31 und 33 erschienen jeweils als Doppelnummern. Die Nr. 33/34 erschien mit der Beilage DIE ZUKUNFT IM BUCH.

PIONEER

1963 - 1967

PIONEER gilt neben ANABIS als Meilenstein in der Entwicklung von Fanzines in der Fandomszene. Es erschien im DIN-A5-Format und wurde schon damals im sog. Kleinoffsetdruck" hergestellt. Der Redakteur war Axel Melhardt. PIONEER kann auch als erstes Fanzine der sich damals noch zögerlich entwickelnden SWORD-AND-SORCERY-Szene (Fantasy-Fans) bezeichnet werden, da sich sein Inhalt in Bezug auf die veröffentlichten Kurzgeschichten immer mehr von der Science Fiction entfernte und sich immer stärker der Fantasy zuwendete. Schließlich nannte sich PIONEER mit der Nr. 26 PIONEER OF WONDER und wurde Clubpublikation von FOLLOW (Fellowship of the Lords of the Lands of Wonder), einem von SFCD-Mitgliedern gegründeten Fantasy-Verein mit ganz anderen Interessen und Zielsetzungen wie der SFCD. PIONEER OF WONDER ging mit seinen ersten zwei Ausgaben (Nr.26 und Nr.27) teilweise noch als SFCD-Leistung an die Mitgliedschaft, galt aber nicht als offizielle Clubpublikation.

SPACE JOURNAL

1966 - 1969

SPACE JOURNAL gilt als Vorläufer von STORY CENTER. Beide Clubpublikationen brachten fast ausnahmslos Amateur-Kurzgeschichten von SFCD-Mitgliedern und von Außenstehenden. Die Redakteure waren Wilfried Quilitz, Jürgen Mercker, Ronald M. Hahn und Rolf Serowy. SPACE JOURNAL erschien im DIN-A4-Format. Die Nummern 2 und 3 (1966) wurden im sog. "Wachsmatritzendruck" hergestellt, die Nr.4 (1967) im Spiritusumdruckverfahren mit farbiger Titel- und Rückseite, Nr. 5 bis 7 (1968-1969) wieder im "Wachsmatritzendruck", aber mit Offset-Titelseiten. Die Ausgaben 2 bis 5 gelten als halboffizielle SFCD-Publikationen. Erst in der Nr. 6 wird der Club als offizieller Herausgeber angegeben.

STREIFLICHTER

1967 - 1969

Als offizielle Clubpublikation entstand ANDROMEDA-STREIFLICHTER aus dem qualitativ sehr guten Nachrichtenfanzine STREIFLICHTER, das Alfred Beha 1967 herausgab. STREIFLICHTER gab es allerdings nur für eine kurze Zeit, weil sich Alfred Beha vom aktiven Fandom zurückzog. 1969 versuchte Gert Zech, der damalige 1. Vorsitzende des SFCD, ANDROMEDA-STREIFLICHTER wieder zu beleben - als Gegenpol zu SLAN-NACHRICHTEN.
ANDROMEDA-STREIFLICHTER sollte zwischen den Erscheinungsmonaten von ANDROMEDA an die Mitgliedschaft ausgeliefert werden. Dies geschah jedoch nur mit den Nr. 9 und 12. Die Ausgaben 10 und 11 wurden ANDROMEDA 63 und 64 beigeheftet. ANDROMEDA-STREIFLICHTER erschien im DIN-A4-Format und im "Wachsmatritzendruck". Im April 1969 wurde ANDROMEDA-STREIFLICHTER mit der Nr. 12 endgültig eingestellt.

ANABIS

1967 - 1970

ANABIS, das Fanzine des SCIENCE FICTION CLUB BERLIN (SFCB), der "Berliner SFCD-Gruppe", wurde erst im Mai 1967 mit der Nr.19 eine offizielle SFCD-Publikation - als Ersatz für das eingestellte PIONEER aus Österreich. Redakteur war Horst Christiani. Der Mitgliedsbeitrag des SFCD war damals in zwei Klassen unterteilt und nur die Mitglieder der höheren Beitragsklasse erhielten ANABIS als Clubleistung. Mit seiner literarischen Vielseitigkeit erreichte ANABIS ein Niveau, das von anderen Fanzines erst Jahre später erreicht wurde. ANABIS brachte mit der Nr.25 (seine letzte Ausgabe im Dezember 1970) als erstes Fanzine des Fandoms eine farbige Titelseite.

SLAN-NACHRICHTEN / SLAN-DISKUSSION

1968 - 1970

Die von Peter Skodzik herausgegebenen SLAN-NACHRICHTEN und SLAN-DISKUSSION versorgten die Mitgliedschaft des SFCD vierzehntäglich (manchmal sogar wöchentlich) mit den aktuellsten Nachrichten aus dem Fandom, obwohl diese Publikationen keine offiziellen Erzeugnisse des SFCD waren. Hinter der Arbeit von Peter Skodzik stand der gesamte SFCB (die Berliner SFCD-Gruppe). Es gab zwar schon vor SLAN-NACHRICHTEN  und SLAN-DISKUSSION Nachrichtenzines wie z.B. IMPRESSIONEN (H.W. Heinrichs) und STREIFLICHTER (Alfred Beha), die vom SFCD als ANDROMEDA-STREIFLICHTER zur offiziellen Clubpublikation übernommen wurden, doch SLAN-NACHRICHTEN gebührt der Ruhm der Einzigartigkeit. Von SLAN-NACHRICHTEN erschienen 68 Ausgaben (September 1968 - März 1970). Von SLAN-DISKUSSION erschienen 6 Ausgaben (Januar - Dezember 1969).

TELLUS

1971 - 1973

TELLUS, auch TELLUS INTERNATIONAL (SFCD-NEWS), erschien von September 1971 bis Mai 1973 als Nachrichten- und Kontaktfanzine in einer deutsch- und englisch- sprachigen Ausgabe (DIN-A4-Format, Wachsmatritzendruck). Chefredakteur war Gerd Hallenberger, als Redakteure waren die SFCD-Mitglieder Gilbert Kapkowski, Holger Müller, Helmut Pesch, Dieter Steinseifer und Walter Kesekamp tätig. TELLUS wurde im August 1973 eingestellt, als Gerd Hallenberger aus dem Vorstand ausschied und sich aus der Fan-Szene verabschiedete.

LOCKENDE ZUKUNFT

1957

LOCKENDE ZUKUNFT von Henry Bings (Heinz Bingenheimer) erschien 1957 im BEWIN-Verlag, Menden/Sauerland, als "erste deutsche Anthologie". Die Anthologie war gleichzeitig Sonderdruck für den SFCD und wurde zudem ausgezeichnet mit dem Clubsiegel. Inhalt: 35 Kurzgeschichten.

MEISTER DER FANTASTISCHEN KUNST

1976

...von Alfred VEJCHAR erschien 1976 als SFCD-SONDERDRUCK Nr. 1, mit einer Auflage von 350 Expl. im DIN-A4-Format. Der Sonderdruck erschien in zwei Versionen: Den 52 Seiten des ersten Teils wurden 18 Seiten "Science Fiction Porno" beigefügt, die nur Personen über 18 Jahren beziehen konnten. Der Inhalt bestand aus Zeichnungen von Hannes Bok, Philippe Druillet, Virgil Finlay,Lawrence, Susan Morris, Frank Rudolph Paul, Wojtek Suidmak, Hans-Arnold Teuschler und Barney Steel.

UTOPIA

1980

UTOPIA von Frank Flügge erschien 1980 als SFCD-Sonderdruck Nr.2 mit 216 Seiten im DIN-A5-Format. Der SFCD-Sonderdruck Nr. 2 wurde dem SF-Pionier Walter Ernsting (Clark Darlton) zu seinem 60.Geburtstag gewidmet. Die Titelseite wurde im Mehrfarbendruck hergestellt. Der gesamte Sonderdruck wurde mit Absicht einer Perry-Rhodan-Heftausgabe angeglichen (incl. PR-Report und PR-Lexikon), jedoch in satirischer oder humorvoller Form. Neben Anekdoten, Kurzgeschichten, Zeichnungen, Grußworten usw. wurde auch Walter ERNSTINGs Roman "UFO am Nachthimmel" wiedergegeben. Eine Bibliographie über den SF-Pionier rundete den Inhalt ab. 
Am SFCD-Sonderuck Nr.2 wirkten mit: Johnny Bruck, Eddie Jones,Kurt Bernhardt, Peter Griese, Hans Knößlsdorfer, Jürgen vom Scheidt, Wolfgang Jeschke, Manfred Schneider, Erich von Däniken, Gerd Maximovic, Jesco von Puttkammer, Winfried Scholz, Herbert W. Franke, Franz Ettl, Franz Schröpf, Walter Ernsting, Frank Flügge, Bernard Stoessel, Roland Rosenbauer, Reinhard Habeck, Wilfried A. Hary, Ulf Miehe, William Voltz, Hans Kneifel, Jürgen Grasmück, Alfred Vejchar, Klaus Mahn, Horst Hoffmann, Jack Williamson, Gottlieb Mährlein, Julian Parr und Thomas Schluck.

DIE GESCHICHTE DES SFCD

1983

Der SFCD-Sonderdruck Nr.3 von Rolf Heuter, herausgegeben von Kurt Dittmeier, erschien 1983. Es handelt sich um eine der wenigen Dokumentationen der SFCD-Geschichte von seiner Gründung 1955 bis zum Jahr 1982. Am Sonderdruck Nr.3 wirkten mit: Walter Bühler, Heinz-Jürgen Ehrig, Heinz-Jürgen Galle, Waldemar Kumming, Mario Kwiat, Gerd Maximovic, Jürgen Mercker, Jürgen Nowak, Alfred Vejchar und Dietmar Wagner.

DIE ZUKUNFT IM BUCH

1955 oder 1956 erschienen 2 Ausgaben im DIN-A4-Format, Wachsmatritzendruck, die nur gegen Extrazahlung (zusätzlich zum Clubbeitrag) versandt wurden. Inhalt: Eine Auflistung der erschienenen SF-Romane. Ende 1958 erschien eine Neu-Ausgabe im DIN-A5-Format, Offsetdruck, als Beilage zu BLICK IN DIE ZUKUNFT Nr. 33/34.

SF-HOBBY

1959 erschienen 3 Ausgaben von SF-HOBBY mit dem Untertitel "das zentrale Fanzine", herausgegeben von Rainer Eisfeld für den Science Fiction Club Europa (SFCE), der von April 1958 - Dezember 1959 vorübergehend an die Stelle des SFCD getreten war.

ANDRO-TELEGRAMM 

Im August 1966 gab Gert Zech diese Publikation als einmalige Nachrichtenbeilage zu ANDROMEDA Nr. 55 heraus.

AN AKTUELL

1977 erschienen die Nummern 1 und 2 (Red. Thomas Barnow) im DIN-A4-Format unter fotomechanischer Herstellung. 1978 erschien die Nr. 3 unter der Regie von Nikolaus Kolleth. Die Nr. 4 wurde im 4.Quartal 1978 von Rolf Heuter gestaltet. Unter der Regie von Jürgen Mercker gab es im gleichen Jahr noch zwei Zwischenausgaben. AN aktuell wurde nicht nur separat versandt, sondern auch ANDROMEDA NACHRICHTEN oder ANDROMEDA als "Lose-Blatt-Sammlung" beigelegt.

STELLARIS

Unter der Regie von Heinrich R. Arenz erschien STELLARIS im DIN-A4-Format, Wachsmatritzendruck. Die Nr. 25 erschien im Sepembert 1963 mit 56 Seiten, Nr. 26 ersch. im 1. Halbjahr 1964 mit 68 Seiten und einer Offset-Titelseite. Der Inhalt bestand aus Fan-Artikeln und Fan-Stories. Ursprünglich war STELLARIS eine Clubpublikation der SSFI (Stellaris SF Interessengemeinschaft) und wurde nach der Vereinigung vom SFCD übernommen. Mit der Nr. 27 wurde STELLARIS ein Bestandteil von ANDROMEDA, wobei sich auch der Inhalt veränderte. Statt Artikeln und Stories wurden Vorstands- und Clubnachrichten gedruckt.