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Walter Ernsting


Name: Walter Ernsting
Geboren am:  13. Juni 1920 in Koblenz, Deutschland
Gestorben am:  15. Jänner 2005 in Salzburg, Österreich
Eintritt in den Verein:  4. August 1955 (Gründungsmitglied)
Ehrenmitgliedschaft erhalten: unbekannt

Ohne Walter Ernsting würde es den SFCD e.V. vermutlich nicht geben. Dies müssen selbst die größten Kritiker*innen des Gründervaters Ernsting eingestehen. Inspiriert durch den amerikanischen Verleger Hugo Gernsback begann Ernsting in der Leserbriefsparte  des von ihm herausgegebenen  UTOPIA-Großbands die deutschen Fans dazu aufzurufen sich zu melden, um einen Science-Fiction-Club zu gründen. Einige Monate später, im August, wurde der SFCD e.V. von ihm ins Leben gerufen.

Seine jungen Jahre waren durch den Nationalsozialismus und den Krieg geprägt, für die er beide wenig übrig hatte. Er wurde mit 19 Jahren zum Arbeitsdienst eingezogen und mit 20 Jahren zum Wehrdienst, was ihn an die Ostfront brachte. Hier geriet er in Kriegsgefangenschaft, wo er zu Zwangsarbeit verurteilt wurde. Erst 1950 konnte er nach Deutschland zurückkehren , wo er Arbeit bei den britischen Besatzungstruppen fand. In den Shops für britische Soldaten fand er schließlich englische Science-Fiction-Pulpmagazine, die ihn an die Zukunftsromane seiner Jugend erinnerten. Schnell entwickelte er eine Leidenschaft für die Science-Fiction und begann sich für eine Karriere im Verlagsgeschäft zu interessieren. Der Pabel-Verlag war von seiner Idee, englischsprachige Science-Fiction ins Deutsche zu übersetzen und in Deutschland zu veröffentlichen, angetan und stellte ihn für das Projekt ein, woraus die UTOPIA-Großbände entstanden.

Ernstings erste selbstverfasste Science-Fiction war die im UTOPIA-Großband 19 (übrigens der gleiche Band, in dem er auch das deutsch Fandom dazu aufrief Leserbriefe zu schreiben) unter seinem Pseudonym Clark Dalton erschienene Geschichte "UFO am Nachthimmel". Doch es blieb nicht lange bei diesem Einzelwerk, und zum Ende seiner Karriere hatte Walter Ernsting mehr als 300 Werke verfasst. Ein Großteil davon, nämlich 192 Heftromane, 26 Taschenbücher und 32 Romane, waren Beiträge zu der von ihm 1961 mitbegründeten Perry-Rhodan-Serie . Diese gilt nicht nur als längstes fortlaufendes Schriftgut der Menschheitsgeschichte, sondern prägte auch die deutsche und internationale Science-Fiction-Landschaft nachhaltig.

Weitere Informationen:

Internet Speculative Fiction Database: https://www.isfdb.org/cgi-bin/ea.cgi?81469

(Text: Fabian-Alexander Lipki / Martin Stricker, Foto: Wikpedia)